Hexenprotokolle
Buchdeckel des Hexenprotokolls aus dem 17. Jahrhundert.
Das Hexenprotokoll befindet sich im Historischen
Archiv der Stadt
Köln unter
der Signatur:
Bestand 30 (= VuV
= Verfassung und Verwaltung) G 187.
|
Das Hexenprotokoll enthält gerichtliche Ermittlungen
der Stadt Köln wegen vermeintlicher Hexereidelikte. Die Verhöre
bildeten insofern die Grundlage weiterer Prozesse, als die Aufzeichnungen
zusammen mit einem Gutachten der städtischen Syndici Grundlage
für die Entscheidung waren, ob der Fall der erzbischöflichen
Hochgerichtsbarkeit (dem Hohen weltlichen Gericht) zu übergeben
war oder nicht - und somit die Todesstrafe drohte oder nicht. Der
erfahrene Turmschreiber Stephan Muser protokollierte die Verhöre.
Es ist nicht zu ermessen, wie stark die Verzerrungen sind, die durch
seine subjektive Wahrnehmung - er kommt aus einer anderen Schicht
als die Verhörten und gehört dem privilegierten Geschlecht
an - und durch die formalisierte Verschriftlichung entstanden. Das
Hexenprotokoll beinhaltet eigenständig verfasste, gesonderte
Aufzeichnungen der Kölner Hexenprozesse. Die festgehaltenen
Ereignisse beginnen mit dem Jahre 1629 und enden 1662.
Für den Zeitraum vor 1629 ist kein Hexenprotokoll überliefert.
Aus: Franken, Irene / Hoerner, Ina: Hexen. Verfolgung
in Köln, Köln 2000, S. 179 f.
|
Quelle: siehe oben, fol. 106 r
|
. |
Extremum sup
plicium Entgen
Petern Lenarts
dochter
|
Anno 1655 Jouis 18 February Ist
Entgen
petern Lenarts dochter durch Scheffen vrtheil
condemniert vnd zu Melaten vfm Rondeel durch
dem Scharfrichter entheubt folgents aber der leib
verbrandt Deus miseriatur animae puellae istius
|
|
. |
Erläuterungen:
|
|
. |
Extremum supplicium:
Todesurteil
Das Schwert bedeutet, dass der verurteilten Person die "Gnade"
zuteil wurde, vor der Verbrennung enthauptet zu werden.
|
Jouis: Donnerstag
Condemniert: verurteilt
Deus miseriatur animae puellae istius: Gott erbarme sich
der Seele dieses Mädchens
|
|
. |
Quelle:Kölner Hexenprozesse aus dem 17. Jahrhundert, bearbeitet
von Jürgen Mache und Wolgang Her-born. In: Stehkämper,
Hugo (Hrsg.): Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln, 74.
Heft, Köln 1992, S. 211.
|
|
Quelle: siehe oben, fol. 44 v.
|
Home | Karte
| Katharina Henot in
Köln | Wer war Katharina
Henot? | räumliche
Verbreitung Hexenverfolgung | Folter | Inquisition
| Verewigung | Quellen
|
|
|