Die "Hexenbulle"
Ein wichtiges Verbindungsglied zu den eigentlichen Hexenprozessen
des 16. und 17. Jahrhunderts stellt die Bulle "summi desiderantes"
von Papst Innozenz VIII. aus dem Jahre 1484 dar. Innozenz VIII.
hat die so genannte "Hexenbulle" auf Wunsch des Dominikanermönches
und Inquisitors Heinrich Institoris verfassen lassen. Mit der Bulle
beauftragt der Papst offiziell die beiden erfahrenen Inquisitoren
Heinrich Institoris und
Jakob Sprenger, alles zusammenzustellen,
was es über die Methoden zur Erkennung von Hexen gäbe.
Drei Jahre später erscheint erstmals der
"Hexenhammer",
der - nicht zuletzt durch den gerade erfundenen Buchdruck - eine
weite Verbreitung in Deutschland und durch zahlreiche Übersetzungen
auch in ganz Europa fand.
Mit päpstlicher Autorität sollte mit Hilfe der diesem
Buch vorangestellten "Hexenbulle" jeder Widerstand und
Zweifel an der Rechtmäßigkeit inquisitorischer Prozesse
und Hinrichtungen im Keim erstickt werden. Verschiedene Bischöfe
hatten sich nämlich die Einmischung der herumreisenden Inquisitoren
verbeten. Andere hingegen sahen gar keine Notwenigkeit, so dringend
nach Ketzern zu forschern.