Schüleraustausch
nach Danzig
Wir
sind Sonntagnachmittag losgefahren und sollten uns auf 18 Stunden Fahrt
einstellen. Diese 18 Stunden kamen einem dann aber doch nicht so lange
vor wie man gedacht hätte, denn die Stimmung im Bus war sehr lustig.
Wir konnten lesen, reden, Musik hören oder schlafen je nachdem, worauf
man Lust hatte. Wir haben sogar noch einen Film geguckt.
Als wir schließlich 2 Stunden zu früh an der Schule ankamen,
waren wir schon etwas kribbelig und gespannt, endlich unsere Austauschschüler
kennenzulernen. Um 8:00 Uhr durften wir schließlich in die Schule
gehen und es stand ein Frühstück für uns bereit. Die polnischen
Schüler hatten den Klassenraum in einen schönen Frühstücksraum
umdekoriert. Da wir ja noch keine festen Austauschschüler hatten,
setzten wir uns mit jeweils drei Polen und drei Deutschen an einen Tisch.
So kam man miteinander ins Gespräch und schnell fanden sich dann
die Paare. Nun ging es nach Hause zu den Gastschülern. Meine Gastschülerin
hieß Dana, wir fuhren also nach Hause und sie bot mir zunächst
etwas zu trinken und zu essen an!!! Dann zeigte sie mir mein Zimmer. Ich
bekam allerdings nicht wie ich dachte ein Gästezimmer, sondern sie
überließ mir großzügig ihr eigenes Zimmer und nahm
selbst das ihres Bruders. Nach dem Auspacken konnte ich mich duschen und
erst einmal etwas ausruhen. Nachmittags ging es dann schon mit allen anderen
auf zum Schoppen (was sich bei den Sloty-Preisen wirklich lohnt :-)).
Abends haben wir uns meistens mit allen im Tigerpub oder in einem anderen
Pub getroffen. Etwas unorganisiert waren die Abende, da oft nicht genug
Tische frei waren, aber das hat den Abend natürlich nicht verdorben.
Die Ausflüge, die wir in den folgenden Tagen gemacht haben, fanden
zum größten Teil draußen statt und da es oft geregnet
hat, war es manchmal wirklich unangenehm. Eine Sache, die ich auch etwas
schade fand, war die, dass wir in den Städten, die wir besichtigt
hatten, nicht genügend Zeit bekamen, um uns auf eigene Faust umzugucken.
Die Abende in den verschiedenen Pubs waren immer sehr chillig. Meistens
waren alle da und man saß mit Deutschen und Polen an einem Tisch
und hat gelacht, getrunken und was auch immer. Der ein oder andere hat
sogar etwas Polnischunterricht bekommen. Dank uns gibts jetzt in Polen
auch Colabier :-). Die Stimmung hängt natürlich auch immer von
der Gruppe ab, aber unsere Gruppe hatte wirklich Spaß.
Leider war morgens kein Ausschlafen angesagt, wir mussten nämlich
wie auch die polnischen Schüler um 8:00 Uhr an der Schule sein :-(
.
Dementsprechend hat diese Fahrt doch etwas am Schlafrythmus genagt (aber
man hatte ja dennoch ne Menge Spaß).
Ich persönlich fand, dass die Fahrt zu kurz war. Ich hätte gern
noch mehr Zeit mit meiner Gastschülerin und den anderen verbracht.
Meine Familie dort hat mich so herzlich aufgenommen, dass ich gerne noch
etwas geblieben wäre.
Beim Abschied am Freitagmorgen gab es dann einen kleinen Stimmungsknacks,
da uns die Lehrer für +- 8:00 Uhr an den Bus bestellt hatten. Da
die Lehrer dann aber noch eine Stunde in der Schule verbrachten, konnten
es erst um 9.00 Uhr losgehen. So hatten wir dann aber noch etwas mehr
Zeit, um uns zu verabschieden.
Nun ging es also auf nach Stettin. Geplant waren 6 Stunden Fahrt, wir
brauchten aber 7. Umso besser war die Stimmung dann, als wir endlich im
Hotel ankamen. Schnell brachten alle die Koffer auf die Zimmer und beeilten
sich, denn wir wollten noch schoppen gehen, um unsere restlichen Slotys
loszuwerden. Abends gab es im Hotel dann Abendessen und wir durften noch
ausgehen. Wir haben uns dann noch auf ein paar Zimmern getroffen und die
Hotelnacht genossen :-). Nach dieser lustigen Nacht ging es am nächsten
Morgen weiter. Um 8:00 Uhr sollten wir abfahren und selbst die Lehrer
waren pünktlich;-). Leider standen wir des Öfteren im Stau und
sind deshalb erst um ca. 19:30 Uhr in Pulheim angekommen.
Alles in allem war dieser Austausch einfach klasse. Die polnische, sowie
auch die deutsche Gruppe waren toll und es herrschte ein wunderbares Klima.
Auch mit den Lehrern Herr Peters, Herr Dlugosch und Frau Lindner war es
mehr als lustig.
Ich kann nur sagen, dass ich diesen Austausch jedem empfehlen kann, denn
Polen ist ein schönes Land und Danzig eine sehenswerte Stadt.
Viel Spaß also!
Christina Heinrichs
Stufe 12
19.-25.September 2004
... und schon wieder unterwegs ...
Wenige
Tage nachdem ich aus den USA zurückgekehrt war, hörte ich von
dem in diesem Jahr stattfindenden Austausch nach Danzig. Die eine oder
andere Freundin erzählte davon und mein Interesse war geweckt. Nachdem
geklärt war, wer alles sicher mitfahren würde, stand mein Entschluss
fest: Ich würde wieder eine andere Kultur zu sehen bekommen. Kurz
vor den Sommerferien gab es ein Infotreffen und dann kam der Sommer. Natürlich
wurde hier und da von dem bevorstehenden Austausch gesprochen, aber als
dann die Schule wieder begann, schien unsere Fahrt immer noch weit, weit
weg. Nach den ersten anderthalb Schulwochen jedoch kam das Thema wieder
auf - es sollte schon an dem darauffolgenden Wochenende losgehen! Also
ging es ans Organisieren: Eltern zu mehr Taschengeld überreden, Gastgeschenke
und Proviant kaufen, die Lieblingsjeans waschen etc.
Und Sonntag sollte es losgehen. Ich war vorher noch bei einem Malworkshop
und eine Freundin holte mich ab. Und - was natürlich klar war - es
gab die erste Panne, noch bevor wir losgefahren waren. Ich hatte mein
Geld in der falschen Hose gelassen - in der, die ich bei dem Workshop
trug (logischerweise hatte ich mich umgezogen). Bevor ich meine Eltern
zu Taten bewegen konnte, entschloss sich Carmens Mutter heldenhaft, noch
einmal mit mir nach Sinnersdorf zu fahren, wo der Kurs stattgefunden hatte,
um dort mein Geld abzuholen. Die Geldübergabe lief wie am Schnürchen
und als wir wieder zurück waren, war auch der Bus ... noch nicht
da. Puh! Und dann kam die Busfahrt. Ich persönlich bin ja ans Fliegen
gewöhnt (auch nur deshalb, weil ich zufälligerweise in den USA
war und man da mit dem Bus schlecht hin kommt), also war für mich
die Busfahrt eine Tortur. Vor allem das Schlafen auf den Sitzen gestaltete
sich als unangenehm. Man konnte zwar gut einschlafen (lag auch an dem
irren Schlafmangel, den ich hatte), aber beim Aufwachen taten mir die
Knochen so weh, dass ich dachte, ich hätte über Nacht Rheuma
oder zumindest Arthrose bekommen.
Und dann waren wir plötzlich in Danzig. Ich wachte auf und stellte
fest, dass es noch viel zu früh am Morgen war, um aufzuwachen, aber
dann sah ich die Stadt und meine Laune besserte sich schlagartig. Ich
guckte aus dem Fester und erspähte TGI Friday's, ein Restaurant,
das ich aus Amerika kenne, bisher aber noch nicht in Deutschland gefunden
habe. Ich war begeistert. Als wir an der Schule ankamen hieß es,
dass wir etwa zwei Stunden zu früh waren und nach einer Pinkelpause
ging es wieder ans Schlafen. Um acht durften wir dann endlich die Schule
stürmen und wurden etwas später von unseren Austauschschülern
mit einem Frühstück begrüßt. Ich fand alles etwas
merkwürdig und - auch wenn ich eine lange Reise hinter mir hatte
- ich konnte einfach nichts essen! Das war mir unangenehm, weil sich die
polnischen Schüler schließlich Mühe gemacht hatten. Nach
Begrüßungsansprachen ging es dann daran, einen Partner zu finden
und Alicja kam mutig auf mich zu. Alicja lernt seit sechs Jahren Deutsch
und kann das deutlich besser als Englisch, wie ich bald erfuhr. Wir mussten
25 Minuten mit dem Bus fahren, um zu ihrem Haus zu gelangen. Ich hatte
Glück, denn bei Alicjas Freundin Carmille war meine Freundin Johanna
untergebracht und so kam ich mir nicht ganz so verloren vor in diesem
fremden Land. Nachdem ich meiner Gastmutter vorgestellt worden war (die
übrigens wie die meisten Eltern unserer Austauschschüler kein
Deutsch spricht), ging ich erstmal duschen. Danach lernte ich den Vater
der Familie kennen, der in der Zwischenzeit von der Arbeit gekommen war.
Alicja und ich unternahmen eine Tour durch ihr Dorf (Pruscht) und alsbald
ging es nach Danzig, wo wir die Innenstadt und die Einkaufszentren unsicher
machten. Später trafen wir uns noch mit den anderen und gingen in
einen Pub.
Am Dienstag stand eine Stadtführung wie auch eine Tour nach Oliva
zu einem Orgelspiel und ein Gang auf der Mole in Sopot an. Zu Beginn regnete
es noch, aber später besserte sich das Wetter sichtlich. Der Tag
verlief ähnlich wie die folgenden, wir kamen nachmittags nach Danzig
zurück und abends ging es in einen Pub. Den Mittwoch begannen wir
mit einer Fahrt nach Marlbork, wo wir eine der größten mittelalterlichen
Burgen Europas zu sehen bekamen. Abgesehen davon, dass es etwas zu kalt
und etwas zu nass war, fand ich es sehr interessant und auf jeden Fall
einen guten Programmpunkt. Nachdem wir uns mit einer Suppe gestärkt
hatten, fuhren wir weiter nach Stutthof um das ehemalige KZ zu besichtigen.
Obwohl dies meine zweite Erfahrung mit einem Lager war (wir waren 2000
in Buchenwald), war ich fast noch verstörter als damals. Der Berg
von Schuhen, der uns anfangs gezeigt wurde, die noch erhaltenen Baracken
und die Asche im Krematorium trugen stark dazu bei. Ich war fast erleichtert
als wir das Gelände verließen. Donnerstagmorgen ging es auf
in die kaschubische Schweiz, denn dort sollte ein Freilichtmuseum besichtigt
werden. Wieder spielte das Wetter nicht richtig mit und wir verbrachten
die meiste Zeit im Café, wo es heißen Cappuccino gab. Nach
einem kurzen Marsch kamen wir an einem Haus an, von wo wir auf Heuwagen
losfahren sollten, aber wir wurden doch weiter geführt zu einer Bootstour.
Das sorgte für einige kleinere Proteste, da es uns schlichtweg zu
kalt war, auch noch auf einem See herumzufahren. Als wir die Bootsfahrt
hinter uns hatten, durften wir dann auch auf die Heuwagen (die in Wirklichkeit
einfach übergroße Bollerwagen waren). Ich hatte nicht viel
Spass, da ich viel zu viel Angst davor hatte, dass die Pferde durch gehen
würden. Später gab es dann noch Essen vor Ort, was doch sehr
gut geschmeckt hat. Von dort aus ging es "nach Hause" und der
Rest des Tages stand zur freien Verfügung. Abends waren wir nicht
lange unterwegs, da schließlich noch gepackt werden musste. Freitag
früh mussten wir dann auf Wiedersehen sagen. Schnell noch ein paar
Wörter Polnisch gelernt und dann aber los! Auf nach Stettin. Die
Fahrt dauerte länger als erwartet und so fiel die Zeit fürs
Shopping sehr gering aus. Allerdings fanden wir abends nach einem kleinen
Missverständnis mit den Lehrern ein nettes Café und hatten
da unsere erste richtige heiße Schokolade in Polen - hmmmm lecker!
Wieder im Hotel saßen wir noch etwas gemütlich zusammen, bevor
wir uns verzogen, um Kräfte für die anstehende Heimfahrt zu
sammeln.
Um acht Uhr ging es los und die Rückfahrt war noch stressiger als
die Hinfahrt. Die Leute waren angespannter und leichter zu nerven und
es gab die eine oder andere kleinere Konfrontation. Als wir um 19.30 Uhr
- nach 11 ½ Stunden Busfahrt, endlich in Pulheim ankamen, waren
alle froh wieder da zu sein.
Für mich war dies die dritte Erfahrung mit einem Ex-Ostblock-Staat
(nachdem ich zweimal in der ehemaligen DDR war). Ich bin der Ansicht,
dass sich die Fahrt nach Polen auf jeden Fall gelohnt hat. Ich finde es
wichtig, andere Länder und Kulturen zu sehen, denn ich denke, dass
man andere nicht verstehen kann, wenn man ihren Hintergrund nicht kennt.
Ich war von den Preisen positiv überrascht, denn zum Beispiel ein
McDonalds-Menü kostet umgerechnet etwa 2,50€, mit Coupon sind
es sogar nur 2€. Auch kann man, wie ich finde, sehr gut abends weggehen,
denn die Kneipen sind nicht teuer, aber dafür sehr gemütlich.
Auch kulturell und historisch hat Polen viel zu bieten und ist auf jeden
Fall die eine oder andere Reise wert. Es gibt einen Punkt, der mich ein
wenig enttäuscht hat und zwar, dass ich erwartet hatte, Polen wäre
"normaler", als es tatsächlich ist. Unter anderem waren
die Klapperbusse und -straßenbahnen ein ziemlicher Schock für
mich. Wenn ihr noch überlegt, ob ihr fahren sollt oder nicht, dann
rate ich euch FAHRT, denn ihr bekommt nie wieder so eine Chance!
Victoria Plawky
Stufe 12
30.09.04
Hier
mein kleiner Polenbericht
Als
ich mich zum Polenaustausch angemeldet hatte, wusste ich nicht wirklich
etwas von diesem Land, und die vagen Gerüchte, die ich kannte, waren
eher negativer Art. Glücklicherweise bin ich aber ein Liebhaber von
Fahrten jeglicher Art und so entschloss ich mich spontan mitzufahren -
eine Entscheidung die ich nicht bereut habe.
Die Busfahrt war erstaunlichweise relativ angenehm und der erste Kontakt
mit den polnischen Austauschschülern überraschend locker. Sie
waren extrem gastfreundlich und nett (und uns nicht wirklich unähnlich),
so dass sich eigentlich alle bei ihren Gastfamilien wohlfühlten und
sogar Freundschaften mit den Polen geschlossen wurden.
Am Vormittag unternahmen wir Deutschen stets Ausflüge, die (bis auf
etwas trockenen Führungen) recht interessant waren. Außerdem
positiv aufgefallen sind mir die polnischen Preise, die um so vieles günstiger
sind als die Deutschen.
Also, ich kann jedem, der eine schöne Zeit verbringen und ein sympatisches
Land kennenlernen will (welches wirklich nicht den Gerüchten entspricht)
raten, an dem Schüleraustausch nach Danzig teilzunehmen.
Laura Klettke
Stufe12
Polenfahrt 2004!
Warum ich
mich entschieden habe mit nach Polen zu fahren? Eigentlich habe ich bisher
mit Austauschen nur gute Erfahrungen gemacht und mein Bruder hatte zwei
Jahre vorher schon am Austausch nach Polen teilgenommen und mit der Polin,
die bei uns war, habe ich immer noch Kontakt.
Außerdem, wann kommt man sonst noch nach Polen?! Ich hätte
nie gedacht, dass es dort so schön ist. Obwohl die Außenbezirke
eher trist und grau waren, war Danzig umso schöner.
Die ganze Woche bestand aus Aktivitäten. (Als ich wieder zu Hause
war, musste ich erst einmal schlafen). Vormittags waren wir immer mit
allen anderen Deutschen unterwegs, nachmittags und abends mit unseren
Austauschschülern, obwohl die oftmals organisatorische Probleme hatten
und wir regelmäßig den Pub wechseln mußten :-).
Verständigungsprobleme gab es eher wenige, ich habe meist in einem
Mix aus englisch und deutsch geredet und meine Austauschschülerin
hat mich immer gut verstanden. Auch in der Familie kam ich gut klar, obwohl
ich mir schon manchmal komisch vorkam, wenn mir meine Gastmutter dieselbe
Frage drei Mal gestellt hatte ... nein, ich kann kein polnisch. Die Geschwister
konnten (teilweise) englisch, sogar der kleinste konnte mich schon auf
englisch fragen wie ich heiße ... und das ca. fünf Mal am Tag...
Alles in allem hat mir der Austausch gut gefallen, ich kann nur raten
dort auch mitzumachen, weil es echt mal was anderes ist ...
Lindi
Tewes
Stufe 12
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