Schematische
Darstellung des Grabungsbefundes

Krypta
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"St.
Maria im Kapitol" - der Name der Kirche lässt bereits auf die
römischen Ursprünge dieses historischen Ortes schließen.
Rom wurde auf sieben Hügeln erbaut. Auf den Kuppen wurden die wichtigsten
Staatsbauten errichtet. Der Hügel namens "Kapitol" wurde der
Standort für einen Tempel, der der Verehrung des Göttervaters Jupiter,
seiner Frau Juno und der Tochter Minerva dienten. Dieser Tempel wurde nach
dem Namen des Hügels Kapitolstempel genannt. Die Römer waren bestrebt,
jede neu gegründete Stadt nach dem Vorbild Roms zu gestalten.
Die geringe Reliefierung erschwerte im Gebiet des heutigen Köln die Auswahl eines
Hügels zur Errichtung eines kapitolinischen Tempels. Nur die höher
gelegene pleistozäne Niederterrasse des Rheins schien als Standort geeignet. Die Römer legten
hier ihre wichtigsten Bauwerke an - unter anderem einen
Kapitolstempel.
Bereits in den vergangenen Jahrhunderten interpretierte
man den Namen "im Kapitol" als sicheren Hinweis auf einen an
dieser Stelle befindlichen kapitolinischen Tempel. Beweise auf den um 50
nach Christus errichteten Bau lieferten erst Ausgrabungen nach dem
Zweiten Weltkrieg. Dabei zeigte sich, dass die Ausmaße des heutigen Langhauses
weitgehend denen des früheren Kapitolstempels entsprechen. Die Choranlage
reicht jedoch in östlicher Richtung weit darüber hinaus und stützt sich
auf die - aufgrund des abfallenden Geländes erforderliche - Krypta.
Obwohl die natürlichen Geländeformen im heutigen Innenstadtbereich stark
anthropogen überprägt sind, ist der "Kapitolshügel" Kölns noch an dem Höhenunterschied von mehr als zehn Metern bis zur
Plectrudengasse zu erkennen und wird durch eine Treppe überbrückt.
Nach Stankowski (1988) und Kier (1996)
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